AFVD kündigt Verträge auf – GFL Finale wieder zurück beim AFVD

Frankfurt – Im Rahmen der außerordentlichen AFVD-Bundesversammlung am 11.02.2023 hat das Präsidium die Vertreter der Landesverbände ausführlich über den aktuellen Stand der Aufarbeitung der Amtsübergabe von seinen Vorgängern informiert. Eröffnet wurde die Sitzung von einer Videobotschaft des neuen Head-Coaches der Herren-Nationalmannschaft Shuan Fatah.

Das Präsidium klärte die Vertreter der Landesverbände ausführlich über die Zahlungsvorgänge und Verträge des AFVD auf, die nach der Amtsübernahme eingesehen werden konnten. Im Anschluss hat das Präsidium die eingeleiteten Maßnahmen vorgestellt: Im ersten Schritt wurde die im Voraus gezahlte Miete für die Geschäftsstelle an Robert Huber sowie einen hohen fünfstelligen Betrag, der nach Meinung des AFVD unrechtmäßig an die GFS GmbH (alleiniger Gesellschafter und Geschäftsführer Robert Huber) überwiesen wurde, zurückgefordert, bisher ohne Reaktion. Im zweiten Schritt wurden die Verträge mit Robert Huber sowie der GFS GmbH fristlos gekündigt. Diese Verträge sind, nach Meinung des AFVD, unrechtmäßig geschlossen worden und belasten den AFVD weit in die Zukunft, teilweise bis in das Jahr 2033. Insbesondere zu nennen ist der Ausrichtervertrag mit der GFS GmbH für den German Bowl, der den AFVD komplett in die Risikohaftung nimmt und mit hohen Zahlungen verpflichtet, die eigentlich vom Ausrichter getragen werden müssen.

Damit steht fest, dass das Finale der Deutschen Meisterschaft ab sofort wieder vom AFVD und der ERIMA GFL selbst ausgerichtet wird. Das Datum 14. Oktober 2023 bleibt bestehen, der Ort sowie das Stadion sind noch offen. Das Präsidium befindet sich in Gesprächen mit der Stadt Frankfurt, ist jedoch auch mit anderen Stadionbetreibern deutschlandweit in Kontakt. Infos hierzu folgen unter www.gfl-finale.de

Aktuell werden alle restlichen Verträge geprüft und, soweit nötig, auch hier die Auflösung dieser in die Wege geleiten.

AFVD-Präsident Fuad Merdanovic: „Wir bedauern es sehr, dass die drei ehemaligen Präsidiums-Mitglieder Robert Huber, Thomas Meyer und Josef Andres, die für die Unterzeichnung der zahlreichen Verträge und Überweisungen verantwortlich sind, sich ihrer Verantwortung nicht stellen. Es gibt auch anscheinend kein Unrechtsbewusstsein darüber, dass der Verband finanziell komplett ausgehöhlt wurde und auf Jahre in die Zukunft gelähmt wäre.“

AFVD-Vizepräsident Finanzen Markus Würtele stellte den Haushaltsplan für 2023 vor, der nach Aussprache von den Delegierten verabschiedet wurde. Ein Großteil der Einnahmen aus Mitgliedsbeiträgen sowie Lizenzgebühren soll dem Sport zugeführt werden. Weiterhin hält das Präsidium an dem eingeschlagenen rigiden Sparkurs fest und wird in 2023 weiter Verbindlichkeiten abbauen. An dieser Stelle gilt ein großer Dank allen Landesverbänden und GFL-Vereinen, die die Mitgliedsbeiträge und Lizenzgebühren zügig angewiesen haben, sodass der AFVD handlungsfähig bleiben konnte.

„Wir haben die Strukturen im Präsidium so geschaffen, dass alle Präsidiumsmitglieder über die relevanten Themen informiert sind. Jeder kennt den aktuellen Kontostand und hat Zugriff auf alle Verträge. Diese Transparenz werden wir auch gegenüber den Landesverbänden leben“, versichert Markus Würtele.

Die Planung für 2023 sieht mindestens ein Spiel der Junioren-Nationalmannschaft (Ostersonntag, 09.04.2023, in Bordeaux) ein Heimspiel der Herren-Nationalmannschaft (28.10.2023 in Frankfurt), Maßnahmen der Damen-Nationalmannschaft (u.a. ein Spiel am 28.05.2023 in Solingen gegen Großbritannien) sowie der Flag Footballer vor. Die Deutsche Cheerleading-Meisterschaft wird wie geplant am 06.05.2023 in Mülheim an der Ruhr stattfinden. Der AFVD wird sich stärker in die eigenen Finalspiele der Junioren und Damen einbringen sowie in das Jugendländerturnier.

Weitere Themen auf der Agenda des AFVD-Präsidiums umfassen den Grundlagenvertrag mit der GFL, eine Einigung mit dem CCVD sowie dringend nötige Anpassungen in der Satzung. Zudem wird es am 24.02.2023 in Berlin ein erstes Treffen mit den Vertretern des GFL e.V. und der ELoF geben.

Weiterhin ist erfreulich, dass die Spendenbereitschaft ungebrochen groß ist. Aktuell sind mehr als 21.000 Euro auf dem Spendenkonto eingegangen. Vielen Dank an alle Spenderinnen und Spender im Namen der U19-Nationalmannschaft!

Trotz der großen Bürde, die das abgewählte Präsidium dem AFVD hinterlassen hat und der Ungewissheit, ob die zurückgeforderten Beträge jemals gezahlt werden, überwog die Dankbarkeit der Delegierten über die Gewissheit, dass sich die seit mehr als 15 Jahren immer wieder aufgebrachten Vorwürfe gegen Robert Huber leider bestätigt haben.

Die eingeschaltete Anwaltskanzlei ist mit der Prüfung beauftragt worden, ob es Anhaltspunkte für strafrechtlich relevantes Verhalten gibt.